Mels will mit Verbandsfahne Geschichte(n) schreiben

Als offizieller Startschuss des Kantonalen Musikfestes 2024, das vom 14. bis 16. Juni im Herzen von Mels über die Bühne gehen wird, hat die Musikgesellschaft Konkordia Mels am Samstag die Kantonalfahne des St. Galler Blasmusikverbands feierlich entgegengenommen. Damit ist das Kapitel bereit, geschrieben zu werden.
Als Edi Mader am Samstag durch die Kirchgasse auf den Melser Dorfplatz und weiter auf den Rathausplatz marschierte, angeführt von Melser Vereinsdelegationen, den Fahnen aller Musikvereine des Kreises Werdenberg-Sarganserland und der Musig Lenggenwil, wurde seine gewohnte Ehrfurcht nur von seinem unbändigen Stolz überstrahlt. Es war sein letzter Marsch als Kantonalfähnrich des St. Galler Blasmusikverbands SGBV. In wenigen Minuten würde der Niederhelfenschwiler nach fünf Jahren im Amt die Verbandsfahne an seinen Nachfolger übergeben.
Sozial, stressfrei, schlau
Wie es die Tradition verlangt, wird die Verbandsfahne an jenen Musikverein weitergereicht, der das Kantonale Musikfest organisiert und durchführt. Weil das nächste «Kantonale» bereits in sechs Wochen in Mels stattfinden wird (der «Sarganserländer» berichtete mehrfach), stellt die Musikgesellschaft Konkordia Mels den neuen Verbandsfähnrich für die nächsten fünf Jahre. In einem feierlichen Zeremoniell durfte der Melser Peter Wälti, langjähriger Fähnrich der Konkordia, die Fahne im Beisein der kantonalen Verbandsleitung und weiterer Ehrengäste entgegennehmen – allerdings erst, nachdem sie durch drei weitere Händepaare gewandert war.
Den Anfang machte Christian Senn, Präsident der Musig Lenggenwil (Organisatorin des «Kantonalen» 2019). Er nutzte die Gelegenheit, um einem sichtlich gerührten Mader für seinen Einsatz während der Ausübung seines Amts zu danken. In den Abgesang stimmte im Anschluss auch SGBV-Präsident Roland Kohler mit ein – Präsent inklusive. Er brachte die Verbandsfahne in seiner Ansprache denn auch in Verbindung mit den drei «S», die den SGBV durch das gesamte Jubiläumsjahr – der Verband feiert sein Hundertjähriges – begleiten würden: sozial, stressfrei, schlau. Von seinen Händen wanderte die Verbandsfahne weiter an Christa Schneider, Co-Präsidentin der MG Konkordia Mels.
Tagebuch mit starker Symbolik
«Diese Fahne kommt in unsere Hände, weil wir mit dem Kantonalen Musikfest Mitte Juni viel Arbeit vor uns haben», erklärte Schneider vorfreudig. Es sei eine besondere Ehre, das symbolträchtige Banner des Verbandes in den kommenden fünf Jahren und speziell im aktuellen Jubiläumsjahr präsentieren zu dürfen. «Die Fahne hat bestimmt schon sehr viel erlebt – und wird hoffentlich auch noch viele schöne Momente vor sich haben.»
Schneider verglich die Fahne mit einem Tagebuch, einem «Schatz, in dem alle Geheimnisse, Erinnerungen und besonderen Momente festgehalten werden» – die Geschichten aus dem Leben. Nicht nur werde die Konkordia-Familie in den nächsten fünf Jahren genauso mit dieser Fahne umgehen, sie hüten, pflegen, begleiten, präsentieren und mit Geschichten anreichern, auch wolle Schneider während dieses Zeitraums ein richtiges Tagebuch führen und mit ihrem Verein am «Kantonalen» und darüber hinaus neue Geschichten schreiben. «Und in fünf Jahren werden wir dem nächsten Musikverein, dem die Verbandsfahne übergeben wird, ein gut gefülltes Buch mit Erinnerungen weitergeben können, die für immer unsere sind.»
In Melser Obhut
Schliesslich durfte Peter Wälti die Verbandsfahne übernehmen, gepaart mit den Fahnengrüssen aller anwesenden Delegationen an den neuen Verbandsfähnrich. Für das bei herrlichem Frühlingswetter in grosser Zahl aufmarschierte Publikum hielten die Lenggenwiler und die Melser Musikantinnen und Musikanten indes ein musikalisches Ständchen bereit. Abgerundet wurde das Programm durch Auftritte der Bung binh Brass Band und, wie es sich für Musikanten und für Mels gehört, mit einem Volksfest.
Sarganserländer, 6. Mai 2024